Wände aus Lautsprechern, Stehlen, Haufen, Wolken. Überall im Raum stehen, liegen, hängen sie herum. Unter den Stühlen der Zuschauer, an der Decke. In Bremen entstand 2013 das BLO - das Bremer Lautsprecherorchester, eine Klangskulptur aus über 200 Boxen - die meisten davon aus dem Müll.

Das Wesen akusmatischer Musik ist die Unsichtbarkeit der Klangquelle zum einen, die Interpretation der gespielten Klänge über die Inszenierung im Raum zum anderen. Francois Bayle hat es in den 70er Jahren vorgemacht. Er entwarf das Acousmonium, eine Konstellation aus High-End-Boxen unterschiedlicher Größe und Charakteristik, die ideale Voraussetzungen bot. Klänge bewegen sich im Raum, schweben oder wandern

Der wichtigste Partner war und ist das städtische Entsorgungsunternehmen Entsorgung kommunal. Denn die Bremer Version des Acousmoniums besteht nicht nur aus High-End-Boxen. Zum größten Teil besteht es aus herkömmlichen Hifi-Boxen - vom Schrott. Die Boxen müssen nicht unbedingt gut klingen. Defekte Hochtöner, billige PC-Boxen - alles, was einen eigenen Charakter hat, taugt.

Beim Festival 2015 werden neben Klassikern der akusmatischen Musik auch speziell für das  BLO komponierte Stücke aufgeführt

In Rotenburg entsteht das RoLO, das Rotenburger Lautsprecherorchester. Das RoLO macht Musik zur Achterbahn für die Ohren. Es entstehen vollkommen neuartige Klanglandschaften. Die Musik bewegt sich um die Zuhörer herum mit dem Ergebnis einer neuartigen räumlichen Wahrnehmung.

Mit dem RoLO wird neue elektronische Musik und experimentelle Musik zum Hörerlebnis für jedermann.

Das Konzept für das RoLO stammt von den Machern des Bremer Festivals REM - Rapid Ear Movement das die Projektgruppe Neue Musik Ende Juni 2015 zum zweiten Mal in Bremen veranstaltet. Den Bau übernehmen Schülerinnen und Schüler der Berufsbildenden Schulen Rotenburg - Europaschule. Die Lautsprecher wurden zum größten vom Bremer Entsorgungsbetrieb Entsorgung Kommunal speziell für das RoLO gesammelt.

Premiere feiert das RoLO am 12. Juni 2015 beim Rot(h)enburger Städte- und Sportlertreffen vor dem Festzelt am Ahestadion mit Musiken aus Sinustönen, Rückkopplungen, Fröschen und vielem Anderen.